Obstbaumschnittkurs des OGV Lichtenstein am 24.02.2023
Joachim Löckelt, der Obstbauberater vom Landratsamt in Tübingen freute sich, dass wieder mehr als 20 Personen zum Theoriekurs zum Thema Obstbaumschnitt in den Ratssaal in Unterhausen gekommen waren. Diesmal ging es um den Kronenschnitt bei älteren Obstbäumen und um die Heilung der Schnittwunden am Baum beim Baumschnitt.
Joachim Löckelt begann für die neu hinzugekommenen Kursteilnehmer wieder ganz am Anfang – bei der Wurzel des Baumes – der Unterlage. Die Unterlage bestimmt die Eigenschaften des Baumes. Die genaue Obstsorte und der Geschmack des Obstes kann durch eine Veredelung des Baumes verändert werden.
Ein Obstbaum will – wie jeder Baum – wachsen und sich selbst erhalten und vermehren . Dabei strebt er ständig nach oben zur Sonne. Wenn der Baum zu groß und durch die Früchte zu schwer wird, brechen die Äste ab.
Der Mensch möchte schöne, große und wohlschmeckende Früchte und hat die Obstbäume deshalb kultiviert. Alle Bäume auf unseren Obstwiesen sind kultivierte Bäume. Beim Obstertrag ist aber weniger oft mehr, das heißt nicht jede Blüte muss am Baum bleiben, wenn man große und gut schmeckende Früchte haben will. Die Kraft eines Baumes reicht meist nicht aus, um aus jeder Blüte eine schöne große Frucht wachsen zu lassen.
Ein gesunder Baum braucht eine zentrale Stammverlängerung als höchsten Punkt und 3 oder 4 Leitäste, die nicht genau gegenüber am Stamm liegen sollten, sondern immer mindestens eine Handbreit auseinander. Um große Früchte zu bekommen, die im Sonnenschein reifen können, muss man die Äste speziell im oberen Bereich reduzieren um eine offene Baumkrone mit viel Licht zu bekommen.
Grundlage für den Baumschnitt ist immer die Baumansprache, bei der der Baum von allen Seiten betrachtet wird, bevor man mit dem Schnitt beginnt. Die Baumansprache muss regelmäßig nach dem Entfernen eines großen Astes wiederholt werden, da jeder größere Schnitt den gesamten Baumaufbau enorm beeinflussen kann.
Der Theoriekurs fand wieder in Verbindung mit einem Schnittkurs am nächsten Tag auf der Obstbaumwiese des OGV Lichtenstein im Dorsach statt. Dort konnten die Teilnehmer das am Vortag in der Theorie gelernte in der Praxis anwenden.
Außentemperaturen um den Gefrierpunkt sind ideal zum Schneiden von Bäumen. Wenn die Temperatur unter minus 5 Grad fällt, sollte man keine Bäume mehr schneiden.
Für den Obst- und Gartenbauverein Lichtenstein – Werner Neubrander – neubrander@web.de – Internet: OGV-Lichtenstein.de und Nussbaumweg.de


