Bei der aktuellen Naturschutzdebatte und bei den bereits umgesetzten Gesetzen und Erlassen bekommt man manchmal den Eindruck, der Mensch soll aus der Natur hinausgedrängt werden
Streuobstwiesen sind schützenswerte Kulturlandschaften, die vom Menschen angelegt wurden und auch genutzt werden. So wie schon vor 100 Jahren brauchen wir das Obst von unseren Wiesen. Wir brauchen alte Sorten, die beim Menschen keine Allergien auslösen. Wir brauchen speziell Äpfel für eine Gesunde Ernährung, für Apfelsaft und für Kuchen und Gebäck. Unsere Vorfahren haben diese Kulturlandschaft so geformt und zweckmäßig und reizvoll angelegt.
Vor dieser herrlichen Kulisse mit Äpfeln, die bald reif werden, trafen wir zusammen mit dem CDU-Ortsverband Michael Donth, der sich für eine weitere Wahlperiode für den Bundestag bewirbt. Michael Donth kam gutgelaunt und voller Tatendrang zusammen mit seiner Frau im E-Auto.
Mehr als 20 Interessierte begleiteten uns auf dem 2,5 Kilometer langen Nussbaumweg und stellten eifrig Fragen zu Themen aus Natur und Politik.
Der Vorsitzende des OGV Lichtenstein Alfons Reiske erklärte, dass es auf Streuobstwiesen mehr als 5000 Lebewesen gibt und die Streuobstwiesen sind damit die artenreichste Landschaftsform.
Wir dürfen die Streuobstwiesen nicht radikal ausdünnen, nur um sie rationell mähen zu können und wir dürfen die Baumwiesen nicht sich selbst überlassen und einen urwaldähnlichen Zustand schaffen wie im Nationalpark Schwarzwald. – Obwohl dies eigentlich allen klar ist und inzwischen auch zum erklärten Ziel der Politik wurde, mischen bei den Plänen für unsere Landschaft selbsternannte Fachleute ein, die noch nie einen Obstbaum geschnitten oder gepflegt haben.
Die drängendsten Probleme der Streuobstwiesenbesitzer sind:
– Wohin mit dem Schnittgut der Bäume, das nicht mehr verbrannt werden darf?
– Wohin mit dem Grasschnitt von den Streuobstwiesen, der heute im Gegensatz zum Gras von landwirtschaftlichen Flächen als Sondermüll kostenpflichtig zu entsorgen ist?
– Wie könnte eine künftige Flächennutzung aussehen, bei der die Obstbaumwiesen nicht nur unter Schutz gestellt werden und dann die Nutzer und die Gemeinden mit den Auflagen und mit den Kosten alleine fertig werden müssen.
Zurzeit läuft auf Drängen der Obst- und Gartenbauvereine ein vom Bund gefördertes Forschungsprojekt mit einer Biogasanlage in Eningen. Die Fortführung dieses Projektes und die allgemeine Nutzung dieser Anlage ist dringend erforderlich.
Mit unseren Forderungen rannten wir bei Michael Donth offene Türen ein. So wie bei Albaufstieg, beim Tourismus und bei der Wirtschaftsförderung will er sich weiterhin für unsere Region einsetzen und dazu wünschen wir ihm viel Erfolg.
Durch ausführliche Informationen und lange Diskussionen zog sich der Rundgang dann doch etwas in die Länge. Michael Donth war nicht mit leeren Händen gekommen, und so gab es einen feucht-fröhlichen Abschluss am Ende der Nussbaumweg-Informationsrunde.
OGV Lichtenstein e.V. – Werner Neubrander, Lichtenstein – 12.09.2021